Vom Zentrum Kreuzberg zum Café Kotti, über die Adalbertstraße zu Rewe. Vorbei an Fotokotti, der Paloma Bar bis hin zur ehemaligen Meuterei. Zur Admiralsbrücke und wieder zurück bis zum Casino 36. Immer umgeben von hohen Plattenbauten bewegte sich Manuel Lossau während seiner Fotoarbeit im Kreuzberger Kolosseum und begleitet dabei die Menschen vom „Kotti“ durch ihre Realität.
Von 2020 bis 2022 fotografierte er am Kottbusser Tor. Ein Ort, der seit den 90er Jahren geschichtsträchtig geworden ist und bis heute nicht an Aufmerksamkeit verloren hat. Heute ist der Ort, nicht zuletzt aufgrund der medialen Berichterstattung, von Vorurteilen belastet. Für den Fotografen ist der Ort mehr als ein Kriminalitätsschwerpunkt. Ein Ort, an dem sich Menschen unterschiedlichster Hintergründe begegnen. Ein Querschnitt der Gesellschaft.
Die Arbeit lädt ein, den Menschen, die sich am „Kotti“ versammeln, auf Augenhöhe zu begegnen. Es geht um Menschen, deren Lebensmittelpunkt hier stattfindet, aber auch um flüchtige Begegnungen, die Manuel Lossau in dem Areal macht.
Die Serie zeigt die Besonderheit im Alltäglichen, ohne hierbei Schicksale von Menschen auszublenden. Ungeschönt und ohne romantisches Ideal und entsteht somit ein ehrliches Zeitdokument vom Kottbusser Tor.